Killerfussball

von 2b am 9. Oktober 2011

Wenn ich schon beim Fussball bin: José Murinho, du bist ein Schwein!
Wobei es mir sofort leid tut, dass ich die appetitlichen Tiere mit diesem unappetitlichen Mann verbinde.

José Murinho hat die Jungs von Real Madrid zu einer Schlägertruppe abgerichtet, die nun marodierend über den Platz rennt.

Nicht, dass dieses Verhalten von ihm neu wäre. Didier Drogba von Chelsea zum Beispiel wurde erst nach dem Abgang von Murinho wieder ein erträglicher Fussballer, der sich auf  sein Talent besann.
Nun aber übersteigt Murinho, dieser Macho total, anlässlich seiner Ohnmacht gegenüber seinem weit überlegenen Kontrahenten Pep Guardiola von Barcelona, alle Grenzen des fussballerischen und menschlichen Anstands. Wie muss das für ihn sein, zu erleben, wie Barcelona auf der ganzen Welt, bei Gegnern und Fans Begeisterung auslöst, während er, der sich mit den Real Oberen zusammen aufgemacht hatte, Guardiola vom Thron zu stürzen, ohnmächtig zusehen muss, wie Barcelona den Madrilenen auch unter seiner «unvergleichlichen» Herrschaft unbeeindruckt den Rang abläuft. Im Gegenteil, die Madrilenen, einst als vornehmes Starensemble zumindest geachtet, mutierte zur lächerlichen Holzhackermannschaft, die ihre Gegner mit nackter Gewalt bezwingt. Angst regiert auf dem Fussballplatz, wenn heute Real antritt. Auch bei den Schiedsrichtern, die in jedem Spiel den Madrilenen mindesten 7 rote Karten zeigen müssten.

Das Verhalten an sich ist nicht verwunderlich. Alle totalen Machos sind von einem erschreckend niedrigen Selbstwert gezeichnet und morden lieber, als eine Schwäche zuzugestehen, geschweige denn eine Niederlage zu akzeptieren. Eine Niederlage ist für sie schlimmer als der Tod: eine Schande. Ghadafi hat  das der Welt gerade mal wieder vordemonstriert. Um uns einzubläuen, die Gefahr, die vom Unwertempfinden im Gewand von Machos ausgeht, niemals zu unterschätzen!

Die Frauen wissen eh Bescheid. Denn das Gesagte gilt auch für alle Ehrenmorde – überhaupt für alles, was aus Gründen der «Ehre» verbrochen wird. Ab und an sind wir auch in der Schweiz davon betroffen; wenn Mitbewohner, die aus einer Kultur stammen, die in ihrer Entwicklung um Jahrhunderte zurückliegt, wieder mal einer Tochter oder Schwester ein Beil in den Schädel rammen.
Dieses pseudoarchaische Verhalten findet sich durchaus auch in modernen Kulturen. Dann, wenn wieder einmal jemand Amok läuft und alles niedermäht, „das ihn dermassen erniedrigt hat“. Oder in ganz alltäglicher häuslicher Gewalt.

Zurück zum Fussball. Vielleicht bin ich jedoch auch ganz bedeppert und habe nicht begriffen, dass es sich bei Murinho um einen Visionär handelt, der uns vormacht, wie der Fussball der Zukunft aussieht: KILLERFUSSBALL!?
Vielleicht ist er ja doch der beste Trainer der Welt. Da darf er doch auch ein Arschloch sein.
Ich jedenfalls würde in jenem Fall freie Zeit gewinnen, die ich nutzbringender verwenden könnte, als mir anzuschauen, wie angeheuerte, hochbezahlte Schläger Künstler niedermachen. Das führt noch einmal zu Gadhafi: Auch er hat seine Schergen hochbezahlt. Die hatten nur eine Aufgabe: so viele Menschen zu töten wie möglich, egal wo und auf welche Weise. Pro Kopf hundert Dollar. Nur nicht schwach erscheinen, oder gar verlieren!

Keine Kommentare »

Noch keine Kommentare.

Hinterlasse einen Kommentar