151 Jahre Sigmund Freud

von 2b am 6. Mai 2007

Freud hat postuliert, dass wir von unbewussten Impulsen gesteuert werden.
Wo er Recht hat, da hat er Recht.
Als Steuerzentrum wurde in erster Linie die Psyche geortet.
Aber ist das wahr? Drang Freud damit zu den Wurzeln vor?
Oder ist die ‚Psyche‘ doch bloss eine weitere Etappe auf dem Weg zur Quelle, wo die bestimmenden Kräfte walten?
Eine These, die vorgibt, darauf eine Antwort zu wissen.

Hätte die Definition der Psyche nicht stattgefunden – wer weiss, vielleicht hätte ich sie so genannt. So aber verhilft mir die bereits erfolgte Definition der Psyche und deren praktische Umsetzung über ein volles Jahrhundert dazu, die Sicht unserer inneren Schichtung weiter zu differenzieren. Für Freud schienen die Bereich ‚hinter‘ der Psyche im Nebel zu verschwinden (Triebtheorie zB).
(zu ‚Freud und die Aufklärung‘ demnächst mehr im Artikel ‚It’s magic!‘).

  • Die Psyche ist der komplexe Dschungel – der geheimnisvolle Urwald, voller Gefahren, voller Schönheit.
  • Die Psyche ist der tropische Garten – voller verführerischer Düfte, die unsere Aufmerksamkeit anlocken.
  • Die Psyche ist das Schlachtfeld, wo sich die divergierenden Kräfte Kämpfe bis aufs Messer liefern.
  • Die Psyche ist die brodelnde trübe Suppe, in der sich alles mischt, was schon mal gekocht wurde.

Die Psyche mag interessant, faszinierend, endlos komplex sein – ideal für Menschen, die sich gern jahrelang darin verlieren.

Die Psyche aber ist ganz und gar uninteressant, wenn man an effizienten Lösungen interessiert ist, zB zwingend für kundige Begleiter eines Projekts zweite Lebensschule.

Der Ort, wo die Freud’schen Impulse herkommen, ist nämlich nicht die Psyche – in der wir uns mE hoffnugslos verirrt haben -, sondern das Rootset ‚darunter‘.

  • So ist denn die Psyche blosser Treffpunkt vielfältiger Impulse, Kräfte und Vorgänge, wo gemischt, eingefärbt und abgeändert wird.
  • Die Psyche ist ein Sammelsurium von Illusionen und Manipulationen.
  • Aber auch der Ort von Klärungsversuchen und der Stabilisierung des Seins.

Und das Produkt der Psyche heisst: RECHT-HABEN.

Na, bravo.

Die Psyche wird so zum Spielball, zum Schauplatz des Kampfes zwischen Wirklichkeit und innerer ‚Realität‘. Zum blossen Vasallen im Dienste des Rootsets.

Freud hat richtig gezielt.
Der Schuss aber hat sich irgendwo im Dschungel verloren.
Aber es war eine faszinierende Zeit, nicht wahr?

„Good try!“ heisst es im alten Computerspiel ‚Shuffle-Board‘.
Heute wissen wir mehr.
Aber noch nicht genug!

Zu Sigmund Freud siehe auch

2 Kommentare »

  1. […] Und welcher tumbe Tor hat vor etwa einem Jahr geschrieben, Sigmund Freud hätte die Aufklärung beendet? Ein schlechter Witz. Wenn ich mich nur schon ein bisschen umschaue, wird klar, dass die […]

    Bernhard Braendli-Dietwyler » Lieber Teufel - ein offener Brief am 12. März 2008 um 23:07 Uhr

  2. […] seit knapp 110 Jahren (Sigmund Freud). Danke Tagi! Du betätigst dich einmal mehr als Pionier der […]

    2bd Blog | Bernhard Brändli-Dietwyler » Die gewöhnliche Presseschau am 14. Februar 2009 um 11:24 Uhr

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