Omen est Nomen2

von 2b am 20. März 2010

Machen wir Ernst mit dem Namen «Vision» und schreiten wir weiter mit der Begriffsklärung.
Wie bereits in «Omen est Nomen» (oder so …) angedeutet, waren die dort beschriebenen Begriffe noch nicht definitiv.

So sieht’s nun aus:

Mitte der Neunzigerjahre des letzten Jahrhunderts entwickelte ich eine Vision, die die Grenzen meiner damaligen Tägigkeit als Psychotherapeut sprengte. Mir erschien es als das logische Anliegen unserer Gattung, insbesondere unserer Kultur, die bisherige Spartenbezogenheit (zB Medizin/Psychologie) im nächsten Entwicklungsschritt zu öffnen und Verfahren zu entwickeln, die einerseits direkt und gezielt auf den ganzen Menschen einwirken, andererseits die Erweiterung der persönlichen Lebenskompetenz in sämtlichen Lebensbereichen – am besten zugleich – ermöglichen. Dies – und das ist mir wichtig! – ohne ideologischen Überbau, überhaupt ohne idealistische Mindkonzepte irgendwelcher Art sowie ohne Mythen, realitätsferne Versprechungen oder Illusionen. Vielmehr ganz konkret, erdverbunden und rational überprüfbar. Mir schien – und das tut es mehr denn je! – dass unsere Kultur mittlerweile einen Wissenstand erreicht hat, der eine solche, umfassende Behandlung menschlicher Anliegen zur realistischen Option macht.*

Diese Vision nannte ich PROJEKT ZWEITE LEBENSSCHULE.
Der Name sollte verdeutlichen, worum es dabei geht: Die erste Lebensschule von uns Menschen
– die Kindheit – ist im besten Fall unvollständig, im schlechteren Fall … na, das kann sich jede und jeder selbst ausmalen; die Zeitung öffnen reicht.

Ich wechsle nun in die Gegenwartsform, da diese Vision nach wie vor aktuell ist.
Eine solche neue Wissenschaft beruht auf dem mittlerweile grossen und grossartigen Spartenwissen. Sie hat nicht die Aufgabe, dieses zu ersetzen. Das reiche Wissen und die reiche Erfahrung sowie die teilweise spezifischen Bedürfnisse – denken wir nur an Akutbehandlungen! – haben dort ihren richtigen Platz. Überall allerdings, wo das auch nur entfernt Sinn macht – und das tut es meistens! –, müssen wir auch in jenen Fällen die Frage stellen:

„Wie kann ich das vorliegende Anliegen nicht bloss bezogen auf den ganzen Menschen verstehen, sondern auch behandeln?“

Zusätzlich muss, sobald die Akutbehandlung das sinnvoll und möglich macht, auch da diese ganzheitliche Betrachtungsweise, insbesondere eine ganzheitliche Perspektive bei der Behandlung einsetzen, um die eingesetzte Kraft möglichst effizient zu nutzen und den so oft riesigen, ja multiplen Mehr- bis Leeraufwand zu minimieren.

In den folgenden Jahren schuf ich, zusammen mit meiner Frau und verschiedenen Freunden und Fachkräften, die Gelegenheit, die mir aus der Psychotherapie – und dort insbesondere aus der Körpertherapie, die eine gewisse Nähe zur Medizin herstellt! – bekannten Verfahren entsprechend auszurichten und Erfahrungen zu sammeln. Ich hatte, gleichsam vorausahnend, bereits früher eines der von mir eingesetzten psychotherapeutischen Verfahren PRIMÄRES LERNEN genannt und damit sachte aus dem üblichen Behandlungskontext herausgelöst. Ich brauchte dieses  Verfahren nur noch neu auszurichten und Schritt für Schritt mit neuen Vorgehensweisen zu füllen, die wir in der Folge stetig weiterentwickelten. Ich schrieb auch ein Buch, mit dem Titel «Handbuch des Primären Lernens», dessen überarbeitete Neuauflage nun geplant ist.

Diese Entwicklungen, basierend auf der intensiven täglichen Praxis, führten zu differenzierteren Vorgehensweisen und entsprechend zu weiteren Begriffen. Mittlerweile hat sich jedoch unser Fokus verlagert. Die akute und kolossale menschliche Energienot ruft. Sie gefährdete nicht nur die Frucht der Anstrengungen im Projekt zweite Lebensschule (P.2.LS), sondern das Wohlergehen unserer ganzen Kultur, ja, bald der ganzen Gattung. Also galt es, die bereits früh (in den Achtzigerjahren) in Ansätzen erarbeitete Kompetenz auszubauen und zu nutzen. Ein weiteres Buch ist eines der Ergebnisse davon.

Um wieder auf die Vision und damit das PROJEKT ZWEITE LEBENSSCHULE zurückzukommen, ist das schliesslich entwickelte E-MANAGEMENT (EM) selbstredend Teil des P.2.LS. Nur mit einem gelungenen EM – dh, mit der Nähe zur natürlichen TÄGLICHEN ENERGIEBALANCE (TEB) – kann das P.2.LS gelingen. Wer ernsthaft am eigenen PERSÖNLICHEN E-MANAGEMENT (PEM) arbeitet, beschleunigt die Wirkung des PL ungemein. Wie überhaupt jeder gelungene Schritt im PEM sich auf bisher unvorstellbare Weise positiv auf die meisten Lebensprozesse auswirkt. MaW, wir wissen in keiner Weise mehr, welch haarsträubende und umfassende – aber natürlich völlig logische! – Auswirkungen unser chronischer und radikaler Raubbau an unserer eigenen Energie auf unser gesamtes Leben und Zusammenleben hat. Beziehungsweise, welch ungeheures Potenzial in der Wiederherstellung der TEB verborgen liegt.

Trotzdem weiss ich natürlich, dass auch diese fantastische Einsicht in die einfache, billige und unglaublich wirksame Lösung für eine Vielzahl der seit Generationen an der Menschheit nagenden Nöte und Anliegen für 99% der LeserInnen keine Konsequenzen hat (Auch ich ringe nach wie vor täglich mit meiner TEB!). Der Grund dafür ist der unbewusste, jedoch unglaublich mächtige Antrieb, der zum erwähnten Energieraubbau führte und mehr denn je führt. «Mehr denn je» übrigens deshalb, weil sich die Dynamik mittlerweile verselbständigt hat und die Daueraktivität zum Kult einerseits und zur wirtschaftlichen Regel anderseits erhoben wurde.

Damit schliesst sich der Kreis und wir sind wieder bei der Vision angelangt, deren Umsetzung zwingend nach einer koordinierten Aktion verlangt. Die Zukunft bevorzugt nicht bloss eine ganzheitliche Lösung menschlicher Anliegen, sie fordert diese! Wollen wir endlich doch noch eine Lebenskompetenz (zusammengesetzt aus Lebensintelligenz und  -tüchtigkeit) erreichen, die nicht nur vor unserem eigenen Bewusstsein besteht, sondern auch im tierweiten Vergleich zufriedenstellend ist, müssen die entsprechenden Glücklichen einerseits sofort mit ihrem PEM beginnen, andererseits, damit dieses Aussicht auf Erfolg hat, zugleich mit dem Aufspüren der Quelle der unerbittlichen Kraft, die uns dazu treibt, uns täglich und lebenslang gnadenlos selber auszubeuten und auch sonst allerlei nicht gerade lebensintelligente Absurditäten anzustellen. Letzteres ist die erste und vornehme Aufgabe des PRIMÄRES LERNENS.

Reduziert auf die Begriffe bedeutet die vorgenommene Klärung:

  • UMFASSENDE MENSCHLICHE LEBENSKOMPETENZ ist die Vision.
  • Das PROJEKT ZWEITE LEBENSSCHULE ist der Weg dorthin.
  • Das PRIMÄRE LERNEN (und was auch immer noch daraus hervorgeht) ist das (vorläufig einzige) Verfahren, das –
  • im Verbund mit konsequentem PERSÖNLICHEM E-MANAGEMENT – zuverlässig dorthin führt.

*(Dabei unterschlage ich wissentlich – ich gestehe es ein – all die religiösen und pseudoreligiösen Ideologien, die ja bereits seit Jahrtausenden das integrierte Heil versprechen. Deren Inhalte haben für mich nicht einmal historischen Wert – allenfalls als stilles Staunen vor einem Bewusstsein, das in solch kruden Mindkonzepten bzw bei deren aktuellen AnhängerInnen, konsequent auf dem Niveau der Antike konserviert wurde).

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