Systemstellen / Familienstellen – Tratsch auf höchster Ebene

von 2b am 22. März 2009

Meine Frau, Elsbeth, und ich gehörten zu den ersten Anwendern des Familienstellens. Wir kannten damals Bert Hellinger bereits 20 Jahre. Ich wagte es dann wohl als einer der ersten, Hellingers anfängliches Diktat, Familienstellen nicht auszubilden, zu widersprechen und eine Ausbildung anzubieten. Ich traute meiner Art, das zu handhaben, die letztlich im Einklang mit Berts Absichten war. (über Bert Hellingers spätere Karriere habe ich mich schon verschiedentlich geäussert (hier im Blog Stichwort Hellinger) – auch im Begleittext zu den Kursen Systemstellen, der von mir stammt -> siehe unter bevision.ch/e-Paket -> auf Systemstellen klicken!).

Trotzdem habe ich einige Jahre später mit dem Systemstellen aufgehört, während Elsbeth erst richtig damit loslegte und als Systemikerin mit reicher Erfahrung – neben Familientherapie, Supervisorin, u.a. für FamilientherapeutInnen, sowie SV-Ausbildnerin – bald ihre eigene, freie Form entwickelte. Einerseits widmete ich mich ganz dem Aufbau der «Lebensschule 2». Andererseits wusste ich aber nicht recht, weshalb ich die erfolgreiche und mich stets bereichernde Arbeit schliesslich sein liess.

Gestern, nachdem Elsbeth wieder einmal von einem Kurs Systemstellen heimkehrte (wo unser jüngerer Sohn Manuel (22) übrigens erstmals als Stellvertreter mitwirkte und so seine Mutter einmal direkt bei der Arbeit erleben konnte!), erzählte sie, wie ihr plötzlich klar geworden sei, dass Systemstellen Frauensache sei. Im Grunde gehe es dort doch um Tratsch und Klatsch. Man packe alle Familiengeschichten aus, auch die geheimsten. Und das zu veranlassen und zu begleiten sei klar Frauensache.

Recht hat sie! Kann ich da nur sagen. Plötzlich wird mir meine spezielle Gefühlslage klar, die höchste Wertschätzung mit gelassenem Aussenvorbleiben vereint.

Klar auch, wie meine Haltung in meiner eigenen Arbeit im Bereich «HumanPerformance» dazu passt, wo ich ziemlich deutlich ausdrücke, dass ich mich wenig für die «Geschichten» interessiere, sondern vor allem für den Prozess. (Hart für diejenigen, die vor allem kommen, um endlich jemandem all ihre (Leidens-)Geschichten erzählen zu können).

So ergänzt sich unsere Arbeit doch perfekt! Und die Lernenden – ob Mann oder Frau – können von beiden Zugängen profitieren. Dem exakt entspricht denn auch unsere Erfahrung, ebenso wie die Rückmeldungen der Teilnehmenden, die bei beiden Kurse besuchen.

Anmerkung: Dieser Artikel wurde weiter geführt im 2bd magazin. Link zum ausführlichen Hinweis auf den Artikel.

2 Kommentare »

  1. […] meinem gestrigen Beitrag zum Familienstellen bzw Systemstellen habe ich meine Frau zitiert, die sich darüber […]

    2bd Blog | Bernhard Brändli-Dietwyler » Nochmals Hellinger und Familienstellen - persönlich am 23. März 2009 um 15:55 Uhr

  2. […] meinem gestrigen Beitrag zum Familienstellen bzw Systemstellen habe ich meine Frau zitiert, die sich darüber […]

    2bd Blog | Bernhard Brändli-Dietwyler » 2bd magazin: Nochmals Hellinger und Familienstellen am 23. März 2009 um 15:56 Uhr

Hinterlasse einen Kommentar